HOMO TECHNICUS

Technik macht uns zu Menschen

Inhalt

  • Wie alles begann
  • Werkzeuge potenzieren Kräfte
  • Vom Werkzeug zur Maschine
  • Von der Maschine zum Roboter
  • Wie Mikrochips hören 
  • Die Bausteine elektronischer Steuerungen
  • Die Silicon-Valley-Story
  • Intel und die Erfindung des Mikroprozessors
  • Jobs und Wozniak: Die Apple-Story 
  • Vernetzte Welt: Die Erfindung des Internets
  • Smartphones: Geburt eines Superstars 
  • So funktioniert Kommunikation in der Technik
  • Wenn Chips miteinander reden
  • Alles fließt: Was analog und digital unterscheidet 
  • 5G und das Internet der Dinge
  • Smart Cities
  • Industrie 4.0
  • Das Netz der Zukunft

Porträts

  • Inova Semiconductors
  • Robert Bosch GmbH
  • Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI)
  • Landeshauptstadt Dresden
  • SEMI Europe

Wozu Elektronik gut ist

Die Autoren erklären, welche elementare Aufgabe Elektronik in der Technik erfüllt: Chips und Sensoren geben Maschinen und Geräten die Fähigkeit, zu „sehen“, zu „hören“, zu „fühlen“ und sich selbst zu steuern. Damit werden sie zu Automaten und Robotern. In leicht verständlichen Texten schildern die Autoren, wie solche Steuer-Vorgänge funktionieren und welche Bausteine dafür erforderlich sind. Nicht fachkundige Leser entwickeln so bereits vor der Beschäftigung mit den fachlichen Grundlagen ein elementares Verständnis dafür, was Elektronik leistet und wie sie funktioniert.

Die Technologie-Pioniere im Porträt

Die Autoren berichten außerdem, wie das Silicon Valley entstand, wie Ingenieure von Intel den Mikroprozessor erfanden, wie Tim Berners-Lee 1990 das World Wide Web aus der Taufe hob und wie Apple 2005 mit dem iPhone ein Smartphone auflegte, dem ein sensationeller Markterfolg beschieden war. Die Welt der Chips verbindet sich so nach und nach mit den Namen authentischer Menschen.

Ausblick in die Zukunft

Zum Abschluss dieses Kapitels blicken die Autoren auf das kommende Jahrzehnt. Sie erklären, was das Internet der Dinge ist, wie intelligente Fabriken funktionieren sollen, und was die Datennetze der Zukunft leisten müssen.

Beispielseiten

Verschaffen Sie sich einen kleinen Überblick über das Kapitel.

Energieformen, die uns die Natur »gratis« zur Verfügung stellt

Bausteine elektronischer Steuerungen

Shockleys Beitrag zur Entstehung des Silicon Valley

Wie das Mikrofon deines Smartphone funktioniert

Leseprobe: Die Computerkids

Wie die Nerds der 70er Jahre die Tür in ein neues Zeitalter der Computertechnik aufstießen – oder: die Geburt des Personalcomputers

Von den Menschen, die zur Generation deiner Eltern gehören, glaubt bis heute ein Großteil, dass der moderne Computer – bestehend aus dem Rechner (im mehr oder minder schicken Metall-Gehäuse), dem Bildschirm, der Tastatur und der Maus – eine Erfindung des Computerriesen IBM gewesen ist. Das liegt daran, dass wir Computer dieses Typs heute als „Personalcomputer“ (oder kurz: »PC«) bezeichnen. Tatsächlich hat IBM aber nur das Wort »Personalcomputer« in die Welt gesetzt und mit seiner Marktmacht dafür gesorgt, dass es zum Synonym für alle Rechner mit der beschriebenen Ausstattung wurde. Erfunden haben jedoch andere diesen Rechnertyp.

Gut fünf Jahre bevor IBM das Wort »PC« kreierte (das war 1981), hatten findige junge Leute damit begonnen, die ersten Exemplare jener neuen Computerklasse auf den Markt zu werfen, die wir heute als PC bezeichnen. Die Fachwelt nannte sie damals jedoch noch nicht PC, sondern »Mikrocomputer«, weil im Inneren ihres Gehäuses – und das war das Neue – ein Mikroprozessor die Rechenarbeit erledigte. Die Geräte von Apple wurden die bekanntesten Vertreter dieses neuen Rechnertyps. Zur Überraschung ihrer Schöpfer (und um sie geht es in dieser Geschichte) war den Mikrocomputern ein sensationeller Markterfolg beschieden – und dies wiederum veranlasste die Großen der Computerbranche Anfang der 80er Jahre, sich von alten Mustern zu verabschieden und ihren jungen Herausforderern nachzueilen. Kurzum: Mit ihrer Ungeduld und ihrer Kreativität erschütterten die Nerds der 70er das Establishment und es gelang ihnen, die Entwicklung der Computertechnik in eine völlig neue Richtung zu lenken. Die Geschichte dieser jungen Rebellen sagt viel darüber aus, wie die Hightech-Industrie funktioniert, und welche Rolle unangepasste, schöpferische junge Menschen darin spielen können. Deshalb erzählen wir sie dir zu Beginn dieses Buches.

Die Generation der erfinderischen Computerkids, von denen hier die Rede ist, wuchs in den aufrührerischen 60er und 70er Jahren auf – in der Zeit der Studentenproteste gegen den Vietnamkrieg, der »Flower-Power«-Bewegung, der Bluejeans und der langen Haare. Die Computer jener Zeit kosteten Millionen, so dass nur Militärs, Regierungsbehörden, Banken, große Firmen und Forschungsinstitute sie sich leisten konnten. Ihre Besitzer nutzten sie für schwierige Berechnungen (zum Beispiel für die Simulation komplexer Vorgänge), für das Rechnungswesen und die Archivierung großer Datenmengen – und die Chefs der großen Computerfirmen (von denen IBM die größte war) konnten sich einfach nicht vorstellen, dass auch kleine Firmen oder gar Privatleute eine sinnvolle Verwendung für Computer haben könnten. Doch unzählige gebildete Amerikaner waren von der Technologie so fasziniert, dass sie vom eigenen Computer träumten, und so entstanden im Verlauf der 60er und 70er Jahre überall in den USA – vor allem im Umfeld der Universitäten – nach und nach Computerclubs, wo sich die Computerversessenen nach Feierabend trafen, um gemeinsam Platinen zu entwerfen, Computer zu bauen und herauszufinden, was man damit alles anstellen könnte. Die Computerclub-Szene wiederum inspirierte Verleger zur Gründung der ersten Computerzeitschriften, und in den großen Städten fingen die ersten Computershops an, die Szene mit Bauelementen, Fachzeitschriften und Bastelanleitungen zu versorgen. Der erste Ganztags-Computershop der Welt – »The Byte Shop« – eröffnete 1975 in Mountain View mitten im Silicon Valley, dem Gebiet, wo heute das Herz der amerikanischen Hightech-Industrie schlägt, und sein Gründer, Boyd Wilson, wird in unserer Geschichte noch eine wichtige Rolle spielen…